Amphibienschutzzaun Knollbach

In den Jahren vor 2012 waren auf der Straße in Richtung des Breitunger Ortsteils Knollbach wiederholt zahlreiche tote Amphibien bei ihrer jährlichen Wanderung vom Winterquartier zum Laichgewässer zu beklagen. Im Jahr 2011 war die Straße regelrecht mit Krötenleichen "gepflastert". Um festzustellen, wir groß noch die übrige Amphibienpopulation war, haben wir im Jahr 2012 erstmals ein Amphibienschutzzaun während der Hinwanderung gestellt. Im Folgejahr wurde erstmals ein Amphibienschutzzaun von der Bahnunterführung bis oberhalb des Abzweiges zum Pfaffental auf einer Länge von ca. 800 m von uns errichtet und betreut.

Die Wanderung zum Laichgewässer beginnt je nach Amphibienart bei nächtlichen Lufttemperaturen von -3 bis 6°C. Täglich erfolgt über ca. 6 Wochen hinweg morgens sowie bei entsprechender Temperatur und Feuchtigkeit zusätzlich bei Eintritt der Dunkelheit die Leerung der Fangeimer. Alle Individuen werden hinsichtlich Art und Anzahl registriert und am Laichgewässer abgesetzt.

ErdkröteFoto: Erdkröte (Bufo bufo), Autor: M.Wilke (17.03.2023)

Die Artenschutzmaßnahme wird im Rahmen des Programmes zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ finanziell unterstützt. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Schmalkalden-Meiningen stellt zudem das Material zum Aufbau des Amphibienschutzzauns zur Verfügung.

Im Ergebnis der Zaunbetreuung konnten neben der Erdkröte, Grasfrosch, und Wasserfrosch-(Komplex) auch drei verschiedene Molcharten nachgewiesen werden. Die Tiere wandern von ihren im Wald, Grünland und Hecken gelegenen Winterquartieren in Richtung Laichgewässer.

Seit 2012 gibt es so nur noch sehr wenige Individuen, die durch den Straßenverkehr getötet werden, was auch durch positive Rückmeldungen der Anwohner und Besucher in Knollbach immer wieder angemerkt wird. Leider gingen die Amphibienbestände 2018 sowie besonders 2019 vermutlich aufgrund der Trockenheit und Nahrungsknappheit um ca. 60% zurück.