Tagfalter
Neben vielen Tagfaltern ist vor allem der Streuobstwiese am NSG Breitunger Seen vorkommende Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) einer der gefährdetsten Falterarten in unserer Kulturlandschaft. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist nur auf Flächen anzutreffen, auf welchen die Rotgelbe Knotenameisen (Myrmica rubra) vorkommt und der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) blüht. Dies liegt daran, dass er eine Symbiose mit beiden Arten eingegangen ist.
Im Juli und August erfolgt die Eiablage der Falter ausschließlich in bereits rot gefärbte, ältere Blütenköpfe der Wirtspflanze Großer Wiesenknopf. Diese Blüten dienen als Balz- und Schlafplatz. Zur Eiablage und Nektaraufnahme schlüpfen die Larven aus den Eiern, bohren sich in die Blütenköpfe und fressen sie aus.
Ab ungefähr Ende August verlassen die Raupen im 3. Larvenstadium ihre Wirtspflanze und werden am Boden von Rotgelben Knotenameisen eingesammelt und in deren Nester getragen. Diese Ameisenart bildet keine Nesthügel wie die großen Waldameisen, sondern lebt im Boden.
In den Ameisennestern ernähren sich die Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings bis zu ihrer Verpuppung im darauf folgenden Frühjahr parasitisch von der Ameisenbrut. Drüsensekrete der Raupe sorgen dafür, dass sie von den Ameisen gepflegt wird. Raupen-Pheromone sorgen darüber hinaus für den richtigen Nestgeruch.
In jedem Ameisenbau können sich bis zu vier Schmetterlingsraupen entwickeln. Nach etwa einem Jahr schlüpft der Falter. Dieser hat eine Lebenserwartung von circa 10 Tagen.
Die Falter ernähren sich nicht wie die jungen Raupen ausschließlich, aber doch überwiegend vom Großen Wiesenknopf. Darüber hinaus wurden sie vereinzelt auch an Blutweiderich (Lythrum salicaria), Distelarten (Cirsium spec.) oder Wasserdost (Eupatorium cannabinum) bei der Nektaraufnahme beobachtet.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling wird als standorttreue Art eingeschätzt. Auch auf relativ kleinen Wiesen kann der Falter hohe Populationsdichten erreichen. Dabei wird die Größe der Population deutlich von der Anzahl der Ameisenbauten bestimmt. Finden die Ameisen keine günstigen Lebensbedingungen vor, wirkt sich dies auch auf die Vorkommen des Bläulings nachteilig aus.